Liebe Leserinnen und liebe Leser,
seit 1. Januar darf ich als Pfarrer in Ihren Gemeinden Colditzer Muldenland sowie Zschirla – Erlbach wirken. Vielleicht sind wir uns ja bereits an der ein oder anderen Stelle begegnet? Falls nicht, möchte ich mich Ihnen an dieser Stelle kurz vorstellen. Gebürtig komme ich aus einem kleinen Ort im oberfränkischen Fichtelgebirge. Aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus habe ich früh begonnen mich für Fragen des Glaubens zu interessieren: Ist da mehr, als wir sehen können? Welche Werte sollen mein Leben bestimmen? Und was trägt auch in Krisenzeiten? Dieses Suchen nach Sinn und Halt hat mich bis jetzt nicht mehr losgelassen, im Glauben habe ich immer wieder Antworten gefunden. So kam ich über ein paar Umwege zum Studium der Theologie. Stationen im Studium waren Erlangen, Leipzig und Berlin.
Zu Beginn des Theologiestudiums entschied ich mich zur Konvertierung von der römisch-katholischen zur evangelisch-lutherischen Kirche. Es war weniger eine Entscheidung gegen die katholische Kirche, sondern mehr die Erkenntnis, dass der evangelische Weg zu Gott mir persönlich eher entspricht. Zwischendurch durfte ich in einem sogenannten „Praxisjahr“ noch die Welt ausserhalb der theologischen Fakultäten kennenlernen. Die Zeit in der Betreuung älterer Menschen in Leipzig sowie von Menschen mit Behinderung in Tel Aviv empfand ich als sehr bereichernd.
Nach dem Abschluss des Studiums, dem Theologischen Examen im Jahr 2013, absolvierte ich den Vorbereitungsdienst zum Pfarrberuf, das Vikariat, im bayerischen Aschaffenburg. Anschließend übernahm ich im Jahr 2016 die Pfarrstelle in Laufach bei Aschaffenburg.
Bei einem Besuch im Muldental Anfang letzten Jahres erfuhr ich, dass hier ein Pfarrer gesucht wird. Für mich war es ein nach fast acht Jahren auf meiner bisherigen Pfarrstelle ein guter Zeitpunkt, etwas Neues zu beginnen. So habe ich mich auf die Pfarrstelle der Kirchgemeinde Colditzer Muldenland und Zschirla-Erlbach beworben. Nach einem Vorstellungsgespräch im Landeskirchenamt in Dresden im April sowie einem Vorstellungsgottesdienst mit einem anschließenden Gespräch in Colditz im September hat sich die Landeskirche sowie der Kirchenvorstand entschieden, mir die Pfarrstelle zu übertragen. So wurde ich am 7. Januar in einem feierlichen Gottesdienst in der Colditzer St. Egidienkirche in mein neues Amt eingeführt. Diesen Nachmittag sowie manch andere erste Begegnungen und Gottesdienste habe ich als sehr schön empfunden. Vielen Dank für die herzliche Aufnahme! Nun möchte ich mich mit Ihnen gemeinsam auf den Weg machen und immer wieder neu herausfinden, wie Glaube uns heute Orientierung und Halt schenken kann, Trost und Zuversicht. Ich denke das ist das Wichtigste bei allen Herausforderungen und Prüfungen, die wir in unserem persönlichen Leben, als Kirche und als Gesellschaft meistern müssen. In diesem Sinne freue ich mich Sie (noch besser) kennen zu lernen und wünsche Ihnen Gottes reichen Segen für alles was Sie in der nächsten Zeit anpacken.
Herzliche Grüße, Ihr Pfarrer Ulrich Jasmer