Die Geschichte der Collmener Kirche reicht bis in die Zeit um das Jahr 1215 zurück. Damals wird erstmals eine Kapelle in den Aufzeichnungen im Kloster Buch erwähnt. Die alte Kirche wurde mehrfach erweitert (1669, 1710 und 1836). Ihr heutiges Aussehen erhielt sie 1908/ 1909 durch Abriss und Neubau innerhalb eines Jahres. Dabei drehte man das gesamte Kirchenschiff um etwa 90 Grad. Der Turm des Vorgängerbaues zeigte in Richtung Skoplau. Die neue Kirche wurde im Jugendstil errichtet. Sie hat einen Altar, eine Kanzel und einen Taufstein aus Rochlitzer Porphyr und ist im Muldental die einzige in dieser Gestaltung. Die Orgel wurde von der Dresdener Firma Jehmlich eingebaut. Bei den Abbrucharbeiten 1908 stießen die Arbeiter auf einen Grab- oder Sühnestein (Rochlitzer Porphyr) aus dem 11./12. Jahrhundert, der als Türschwelle genutzt worden war. Er ist ein markantes Zeichen der Christianisierung unserer Gegend und zeigt eine Verbindung zwischen heidnischem und christlichem Leben. Auf dem Stein ist Ritter Conrad von Skoplau mit Langschwert und Schild dargestellt. Als Symbole sind Vortragskreuz und Sonnenzeichen beigefügt. Der Ritter war der Stifter des Kirchenschiffes von 1215. Jetzt befindet sich der Stein an der inneren Nordwand des Kirchenschiffes.